Schaffhauser Knabenmusik ist à jour!

Die Kommission der Schaffhauser Knabenmusik kann mit ihrem Dirigenten, Hansjörg Bollinger, und mit dem 72 Köpfe zählenden Korps zufrieden sein. Einmal mehr boten diese am Samstagabend anlässlich des Examenkonzertes eine tadellose Leistung. Dies ist nach den guten Vorbereitungen der letztjährigen Englandreise einerseits verständlich, anderseits brauchte es eine gehörige Dosis Einfühlungsvermögen, die im Oktober 1971 ins Korps eingetretenen Bläserinnen und Bläser examenfertig einzugliedern.

Vollbesetzt wie schon lange nicht mehr war der Saal des «Schaffhauserhofs», als das Konzert mit dem Glockenspiel von Westminster und mit Fanfaren eröffnet wurde. Mit einem strammen Marsch trat das gesamte Korps erstmals in Erscheinung, anschliessend erklang die Festfanfare, welche A. Benz anlässlich der 100-Jahr-Feier der Eidgenössischen Musikvereins komponierte.

 

Präsident Hans Tanner hiess die Gäste, unter denen wir Regierungsrat Erwin Hofer und Stadtrat Albert Zeindler bemerkten, herzlich willkommen. Insbesondere richtete er seine Grüsse an die zahlreich aufmarschierten Delegationen befreundeter kantonaler Sektionen. Dieses Interesse ist erfreulich, aber auch verständlich, wächst doch in der Knabenmusik der Nachwuchs heran, den unsere Musikvereine so dringend benötigen. Hans Tanner liess in der Folge das verflossene Jahr noch einmal Revue passieren, kam auf die Englandreise als absoluten Höhepunkt zurück, gedachte aber auch in ehrenden Worten des verstorbenen Jakob Bollinger, der nicht nur der Schaffhauser Knabenmusik, sondern dem Schweizer Knabenmusikwesen so viel gegeben habe. In seine umfangreiche Dankadresse schloss der Präsident nicht nur die Musikanten und den Dirigenten, sondern auch die Eltern und alle Gönner ein, ohne die die Existenz des Korps einfach nicht möglich wäre. Einen besonderen Dank stattete er auch den Behördenvertretern für die Subventionen ab, wobei er insbesondere darauf hinwies, dass für die Reise nach England die Knabenmusikkasse nicht beansprucht worden sei. Die Finanzierung sei mit Hilfe der Eltern, von Konzerten, Spenden und einer umfangreichen Altpapiersammlung erfolgt.

 

Mit einer «kleinen Hausmusik», einer Suite für Bläsertrio, welches sich aus Vreni Zaugg, Flöte, Elsbeth Hauser, Klarinette, und Werner Zaugg, Tenorhorn, zusammensetzte, fand das Konzert seinen Fortgang. Besonders zu gefallen wussten beim Publikum natürlich die gewaltigen Sousa- und Miller-Märsche, das Dixieland-Jamboree, mit dem ganzen Korps machtvoll vorgetragen, und das von Bernhard Nacht und Edgar Megel virtuos gespielte Trompetenduo «Trumpet Fiesta». Was uns besonders gefiel, war die Tatsache, dass dieses Jahr auf eine sogenannte «Kleine Formation» verzichtet wurde. Somit hatten alle Musikantinnen und Musikanten Gelegenheit, sich an den modernen Dixieland-Rhythmen zu beteiligen, was wiederum sicher der Spielfreude zugute kam. Bevor das Orchester «The new Cartoons» das Kommando über die Tanzlustigen übernahm, wickelten sich auf der Bühne die

 

Ehrungen und Entlassungen

ab. Das Jahr 1971 brachte insgesamt 86 Proben und Anlässe, und erstaunlicherweise brachten es gleich drei Korpsangehörige fertig, mit 0 Absenzen zu brillieren: Elsbeth Hauser, René Lehrbaumer und Hansjörg Tanner. 1 Absenz: Claudio Aries, Felix Aries, Bruno Brand, Susi Grüninger, Max Leu, Silvio Marugg, Esther Müller, Bernhard Nacht, Irma Naef, Othmar Naef, Urs Neukom, Gerlinde Schlatter, Bruno Schmid, Doris Schnider, Hansruedi Schurter, Paul Wetter, Jean Pierre Widmer, Rolf Widmaier. 2 Absenzen: Beat Rubli. 3 Absenzen: Lorenz Aries, Urs Hohler. 4 Absenzen: Theres Grimm, Walter Hakios, Anton Hartmann, Hansruedi Streift. Die Tatsache, dass sich unter den Geehrten einige Söhne von Kommissionsmitgliedern befinden, bringt doch zum Ausdruck, dass es diesen ein ernstes Anliegen ist, am guten Gedeihen der Knabenmusik mitzuarbeiten.

 

Für fünfjährige Korpszugehörigkeit wurden mit dem Kupfer-Wandteller belohnt: Bruno Brand, Herbert Bühl, Therese Grimm, Rolf Hübscher, Silvio Marugg. Esther Müller, Jakob Raschle, Andreas Reale, Markus Studer. Infolge Erreichen des reglementarischen Alters treten aus der Knabenmusik aus: Urs Borer, Franco Dal Cero, Walter Hakios, Fredy Honegger, Martin Hofmann, Urs Schneiden Hansjörg Tanner, Verena und Werner Zaugg. (W. B.)

Quelle: Schaffhauser Nachrichten, 18. Januar 1972