Versuche mit einem jungen Medium

Unter dem Titel «So sehen wir Schaffhausen» hat die Firma Radio Keiser Mitte dieses Jahres Schaffhauser Schulklassen zu einem Video-Kurzfilm-Wettbewerb eingeladen. Neun Schulklassen in der Stadt und im Klettgau haben sich an diesem Versuch mit dem neuen Medium beteiligt. Diese Woche hat nun eine siebenköpfige Jury die drei besten Arbeiten ausgewählt. Die Prämierung erfolgt im Januar 1984.

Die (relativ wenigen) Wettbewerbsteilnehmer haben sich dem vorgegebenen Thema in unterschiedlicher Weise genähert. Der Versuch, ein Bild von Schaffhausen zu zeichnen, erwies sich aufgrund des wohl für die meisten Beteiligten erstmaligen Umgangs mit dem jungen Medium Video als einigermassen schwierig. Die eingereichten neun Kurzfilme (3-5 Minuten) von sieben Klassen aus der Stadt und zwei Teams aus Beringen und aus Wildlingen gestalteten sich in der Mehrzahl zu mehr oder weniger originellen Werbefilmen für die Stadt Schaffhausen. Die Werke trugen denn auch Titel wie «Stadtrundgang», «Der Schaffhauser Markt» oder «Schaffhuuse, üs gfallsch

 

Sieger: «Verliebt in Schaffhausen»

Die Jury, bestehend aus Felix Aries, Theres Brambrink, Marianne Hongier, Bernhard Ott, Paul Pflügl, Arthur Ulmer und P.G. Ulmer, hatte die Filme anhand einer Reihe von Kriterien zu beurteilen; Originalität, Filmidee oder Handlungsablauf waren ebenso zu bewerten wie Kameraführung oder Bildschnitt. Als unbestrittene Sieger (1. Preis: 1000 Franken) wurden die Schüler, der Gräfler-Lehrerin Dora Schüepp für ihren Film «Verliebt in Schaffhausen» ausgezeichnet. Den zweiten Preis (500 Franken) erfilmten sich die Kantischüler der 3 hum A von Klaus Unger mit dem Streifen «Wie Schüler Schaffhausen erleben». Im «Kampf» um den 3. Rang (300 Franken) obsiegten Nikiaus Sidlers 3.-Sek.-Schüler aus Wildlingen, die für sich das naheliegende Thema «So sehen wir Wilchingen» in Bilder umgesetzt hatten

 

Der Video-Wettbewerb, zu dem sämtliche Schulen im Kanton eingeladen worden waren, hätte durchaus ein breiteres Interesse von Seiten der Lehrer verdient gehabt. Vielleicht wird das geplante zweite Video-Projekt dereinst auf mehr Gegenliebe stossen, zumal das «neumödige Zug» (so einige Schulmeister) dann so neu nicht mehr sein wird. Die entstandenen Filme werden übrigens Mitte Januar in den Schaufenstern einiger Altstadtgeschäfte auch dem interessierten Publikum gezeigt. (M.H.)

Quelle: Schaffhauser Nachrichten, 21. Dezember 1983