Ganze sieben farbig illustrierte Seiten widmet die Oktober-Nummer des Schweizer Wohnmagazins «Das ideale Heim» der aussergewöhnlichen Wohnung des Schaffhauser Paares Felix Aries und Christine Keller. Die beiden - er (Innen-)Architekt, sie Grafikerin und Kunstmalerin - haben vor fünf Jahren das vor allem durch seinen ungewöhnlichen «Erker» auffallende Haus am Mühlentalsträsschen 19 gekauft und mit viel Sinn für Ästhetik und raffinierter Kombinationsfreude restauriert und eingerichtet. Das total aufgemöbelte Innenleben des Hauses an der Durach vereinigt Antiquitäten, modernstes Design und Trödel in so spezieller Weise unter einem Dach, dass nach den Fachleuten vom «Idealen Heim» auch gleich die Schaffhauser TV-Versuchsequipe dem Hause Aries/Keller einen Besuch abstattet. Dieser filmische Beitrag soll am 24. November über die Schaffhauser Mattscheiben flimmern. *
Zu einer politischen Konfrontation auf «höchster Ebene» kommt es morgen Donnerstag in der Schaffhauser Rathauslaube. Bundesrat Otto Stich stellt sich in den ehrwürdigen Räumen den Mitgliedern des Verbandes Schweizerischer Konzessionierter Automobilunternehmungen, welche sich in Schaffhausen zu ihrer Jahresversammlung treffen. Als Hauptgeschäft steht dabei das Thema «Öffentlicher Verkehr und Finanzpolitik» zur Debatte. Da dieses Problem auch auf kantonaler Ebene aktuell ist, dürften die Ausführungen des eidgenössischen Finanzministers nicht nur die Automobilunternehmer brennend interessieren.
Der vielbeschworene «Kampf der Generationen» ist für einmal äusserst friedlich und ausgeglichen verlaufen. Sieger des kürzlich von der Pro City in der Altstadt durchgeführten «Nünimol»-Turniers sind zwei Pensionäre und zwei Jugendliche unter zwanzig Jahren: Karl Böni und Arthur Reich sind auf dem ersten und vierten, Roberto Calligaro und Roger Bolli auf dem zweiten und dritten Platz zu finden. Wahrlich ein Spiel für jung und alt, könnte man sagen. Die mittlere Generation glänzte zwar nicht vollständig durch Abwesenheit, in die vorderen Ränge vermochte sie jedoch nicht vorzustossen. Vielleicht war sie beim Spielen zu sehr vom Generationenkonflikt absorbiert?
Auch Schauspieler sind mitunter unberechenbare Wesen. Dieser Umstand sorgte kurz vor dem geplanten Saisonbeginn im auch von Schaffhausern gern besuchten Kleintheater «Die Färbe» in Singen für etliche Aufregung. Während fast eines Jahres hatte sich «Färbe»-Intendant Peter Simon mit seinem Ensemble auf die Uraufführung des Stücks «Honigel» von Frieder Faist vorbereitet, mit dem der diesjährige Theaterherbst eröffnet werden sollte. Eines bösen Morgens in der Früh um 7 Uhr aber war einer der engagierten Schauspieler «mit unbekanntem Ziel verreist» und über Tage nicht mehr auffindbar. Wohl ober übel musste der Spielplan kurzfristig geändert werden: So sind in der «Färbe» bis zum 26. Oktober zwei Einakter von Tschechov («Der Bär» und «Der Heiratsantrag») zu sehen.
Quelle: Schaffhauser Nachrichten, 16. Oktober 1985