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Merishausen und sein «Rössli» sind eine Reise wert

 

Auf eine Geschichte von Jahrhunderten kann das heute renommierte Gasthaus Rössli in Merishausen am Randen zurückblicken. Dank baulichen Anpassungen, einem neuen differenzierten Konzept, kann das traditionsreiche Haus nun aber mit Zuversicht in die Zukunft schauen. Die Gastro-Unternehmer Werner Fleischmann und Ernesto Tobler blicken mit Mut und vielen Ideen nach vorn. Was das bedeutet, davon kann man sich vom Mittwoch bis Freitag ab 15.00 Uhr und am Samstag und Sonntag ab 11.00 Uhr überzeugen. Kein weiter Weg, denn Merishausen und seine schöne Umgebung sind nah.

 

Werner Fleischmann . . . oder die Rettung des «Rössli»

 

Was war aus der einst stolzen Fuhrhalterei über die Jahrhunderte geworden? Als der junge Gastronom Werner Fleischmann 1982 das Gasthaus Rössli übernahm, ging er ein Wagnis ein. Denn der imposante Bau wirkte auf den ersten Blick zwar malerisch, mit der Substanz des Hauses sah es aber nicht mehr zum besten aus. Baufällig das Dach, kaum zu heizen das Haus, die Verhältnisse in der Küche konnten den Fachmann nicht befriedigen. Das Haus war schlicht verlottert. Aus dem Schandfleck, den einige Merishausener am liebsten abgerissen hätten, wurde aber weder ein Schmuckstück. Durch grossen Fleiss, viel Engagement und natürlich grossen Investitionen wurde das Restaurant Rössli wieder zu einem Anziehungspunkt. Die Unterstützung kantonaler, gemeindlicher Stellen und des Heimatschutzes halfen mit, die grosse Aufgabe zu bewältigen. Durch die aufwendige Sanierung wurde der Kostendruck (Zinse, Nebenkosten, etc.) so hoch, dass man auf auswärtige Kunden zum fein Essen angewiesen war. In der kleinen Gaststube führte dies zu Kollisionen mit der Dorfbevölkerung und den Randenwanderer, welche die Gaststube eigentlich für sich beanspruchten. Diese Situation Hess nur zwei Möglichkeiten zu: entweder Umbau des «Rössli» in ein Privathaus oder ein neues Konzept mit neuen Räumlichkeiten, um den verschiedenen Ansprüchen gerecht zu werden. Mit der Firma Ritsch AG, Villa Bahia in Feuerthalen, war ein Teppichleger am Werk, für den es offensichtlich keine Bodenprobleme gibt. Mit seinen ausgezeichneten Vorarbeiten und den genauest zugeschnittenen Bodenbelägen konnten höchste Ansprüche erfüllt werden. Thomas Meister, der initiative Elektriker von Merishausen und Schaffhausen, ermöglichte mit seinem Fachteam individuelle Lösungen bei der Stromversorgung und tat dies mit beispielhaftem Gespür. * Kein einfaches Problem zu lösen hatten ferner die Gebrüder Meister aus Merishausen. Sie mussten die sanitären Installationen auf Vordermann bringen, was angesichts der mächtigen alten Eichenbalken und meterdicken Mauern eine schwierige Aufgabe war. Mit viel Engagement und Sachverstand wurden alle Probleme aus dem Weg geräumt. * Ein echtes Kunststück lieferte auch die Renovations- und Kundenmaurerei René Zimmermann aus Schaffhausen. Ihr gelang nämlich die Sanierung des alten Kamins in der Dorfbeiz, welches dem Zerfall nahestand. Dank geschickter Maurer- und Gipserarbeit kann nun der schöne Holzofen im nächsten Winter wieder seine wohlige Wärme verbreiten. schank. Verschiedene Mineralwasser und frisches Bier von Cardinal kommt kellerkühl direkt zum Gast. Auch Wein wird direkt vom Fass zu günstigen Preisen angeboten. An die Dorfbeiz schliesst ein kleiner Saal an. Er lässt sich zur Gaststube hin öffnen. Somit besteht jederzeit ein grosses Platzangebot für unerwartete Gäste. Das neue Konzept eignet sich sehr gut auch für grössere Familienanlässe wie Hochzeiten, Taufessen, usw. Preis-/Leistungsverhältnis, das man sonst lange suchen muss. «Rössli»: dorfliche Gastlichkeit und feine Küche In schöner Umgebung

 

Ernesto Tobler. . . oder der Schritt nach vorn

 

Werner Fleischmann suchte al6o nach neuen Lösungen. Und er wurde fündig in einem neuen Partner. Dieser wohnt sogar im gleichen Dorf. Ernesto Tobler, früheres Geschäftsleitungs-Mitglied des FC Winterthur, der sich dort einen Namen als entschlossener Sanierer machte, ist zwar in Winterthur als Marketingspezialist hauptberuflich tätig, Merishausen aber immer verbunden geblieben. Und Tobler bringt einen idealen Background für den «Fall Rössli» mit. Als früher erfolgreicher Restaurateur hat er die nötigen Gastronomie-Erfahrungen. Die Lösung: Weitere Differenzierung des Konzepts -neue, auch bauliche Anpassungen. Also der Schritt nach vorn! Rösslistube: fein Essen in gemütlichgepflegter Atmosphäre

 

Diskreter Umbau mit guten Handwerkern

 

Um die baulichen Veränderungen zu realisieren, bedurfte es nochmals baulicher Korrekturen. Aber sie blieben diskret, verstärkten gar noch das gemütliche Cachet. Das Kunststück, Tradition zu erhalten, konnten nur Fachleute schaffen, bei denen sich Freude am eigenen Handwerk mit Liebe zur Arbeit am Detail in einem Haus mit Geschichte verbinden. Mit den beiden Architekten Hans-Paul Bührer und Felix Aries, beide aus Schaffhausen, wurde dieses Ziel auch erreicht. Mit grossem Sachverstand und viel Erfahrung ist es H.P. Bührer gelungen, die nötigen Eingrif- fe in die Bausubstanz so zu gestalten, dass sie im Nachhinein fast nicht mehr ersichtlich sind. Mit viel Kreativität und Einfühlungsvermögen hat Felix Aries eine heimelige Atmosphäre geschaffen. Mit modernen und praktischen Elementen ist es Aries gelungen, dem Gast Intimität und Gemütlichkeit zu bringen. Die Holzbau Günter AG vom Mühlental Schaffhausen hat mit seinen Schreinern, welche das alte Handwerk noch pflegen und beherrschen, in kürzester Zeit eine Super-Schreinerleistung vollbracht. Mit modernstem Holzmaterial wurde eine gute Verbindung zwischen Alt und Neu hergestellt. Die Sägerei und Zimmerei Ernst Tanner aus Merishausen lieferte speditiv das notwendige Massivholz, führte die Zimmerarbeiten fachmännisch aus und stand mit gutem Rat und Tat zur Seite. Die Malermeister Fritz Hess aus Seuzach, mit familiären Bindungen zu Merishausen und Hansruedi Ebner aus Langwiesen, wie Ernesto Tobler ein bekannter Rösseler, ermöglichten es, mit ihren alten, gutgehüteten Maltechniken die Neuerungen dem alten Cachet anzupassen. Die Köche bei der Arbeit

 

Neu und alt und vielfältig

 

Wenn man die Treppe in den ersten Stock hinaufsteigt und sich in den Räumen umsieht, welche so viel Tradition in sich bergen, fällt dem Kenner schnell auf: Mit wenig Aufwand wurde viel erreicht. Linkerhand eine gemütliche Gaststube. Sie ist der Treffpunkt für die Dörfler und die Wanderer. «Deshalb nennen wir sie schlicht und einfach Merishauser-Dorfbeiz», meint dazu Ernesto Tobler. Hier sitzt man zusammen, trinkt einen Schluck, plaudert, isst einen Happen oder geniesst eine Randen-Pizza, selbstverständlich eine Eigenkreation des Hauses. Der Gemischte Chor von Merishausen mit Präsident Walter Hailauer hat die neue Dorfbeiz mit frischen Liedern und ausgedehnter Fröhlichkeit bereits schon eingeweiht. Man spürt, den Gästen ist es im Rössli wohl. Sympathisch auch das Buffet. Hier pflegt man noch den Offenaus-Werner Fleischmann, Gastwirt und Küchenchef.

 

Merishausen, Naturschutz und Orchideen

 

Kurz vor dem Grenzort Bargen gelegen, ist Merishausen das zweitnördlichste Dorf der Schweiz. Hier ist der ideale Ausgangspunkt für einen Ausflug auf den schönen Randen. Mit seinen vielen Magerwiesen und der vielfältigen Orchideenpracht gilt der Randen als einzigartiges Erholungsund Naturschutzgebiet dieser Art in der Schweiz. Ein im Bau befindlicher Aussichtsturm erlaubt ab kommendem Herbst, Ausblicke vom Säntisgebiet über die Berner Alpen bis weit in den Schwarzwald hinein.

 

Merishausen ist urkundlich schon erwähnt zu einer Zeit, als die heutige Kapitale des Grenzkantons Schaffhausen allenfalls aus wenigen Hütten bestanden haben muss - sofern die damals wirklich schon existierten. Die Gemeinde nahe der Landesgrenze hatte Bedeutung und besass eine respektable Ausdehnung. Bemerkenswerte Einzelbauten, die zum Glück teilweise erhalten geblieben sind, beweisen dies. Zweifellos das augenfälligste Haus des Dorfes ist in dem Zusammenhang das heutige Gasthaus Rössli.

 

Zum fein Essen: Rösslistube und Randenstübli

 

Während in der Dorf beiz die Pizzas -nach einem wirklich herkömmlichen italienischen Rezept gebacken - und ländlichen Gerichte schon viel Anklang gefunden haben, pflegt man in der Rösslistube eine kreative und sehr feine Küche. Stets werden nur frischeste Zutaten verwendet. Klar, dass da der Dosenöffner in der Küche nichts zu suchen hat. Ja, im «Rössli» wird gekonnt und mit viel Liebe gekocht. Auch der Service verrät Hingabe zum Beruf. Der Gast wird empfangen mit originellen Brötchen, frischen Gemüsestäbchen mit Kräuterquark und einer Karaffe Mineralwasser, als Aufmerksamkeit des Hauses. In Ruhe wählt man nun aus der reichhaltigen Speisekarte sein Lieblingsgericht aus. Im Vordergrund stehen wechselnde drei- und viergängige Menues, und ein Geheimtip ist zweifellos das sechsgängige Menue surprise. Im alten Rösslikeller lagert ein Angebot der besten Weine. Für den Weingeniesser sind auch einige Raritäten zu finden. Im «Rössli» kann man wirklich fein Essen - und dies bei einem Seine Geschichte reicht zurück ins 16., vielleicht sogar bis ins 15. Jahrhundert. Früher als Fuhrhalterei ein wirtschaftliches und gesellschaftliches Zentrum - als letzteres hat es noch heute seine Bedeutung - der Gemeinde, ist der malerische Bau direkt am Strassenrand gelegen. Damit hebt er sich klar von den allermeisten Häusern ringsum ab. Auffallend für kunstgeschichtlich Interessierte sind die spätgotischen Elemente des Gebäudes. Besonders lassen sich diese Einflüsse im ersten Obergeschoss ablesen, da wo heute in traditionsreichem Rahmen eine gemütliche Dorfbeiz ebenso ihren Platz gefunden hat wie eine heimelige Stube mit gepflegter Küche, die wirklich eine Reise nach Merishausen wert ist. Gemütlichkeit in der Dorfbeiz mit einer guten Randen-Pizza.

 

So schnell sind Sie in Merishausen:

 

- die Winterthurer: in 30 Minuten - die Schaffhauser: in 7 Minuten - die Andelfinger: in 20 Minuten - die Singemer: in 15 Minuten - die Bülacher: in 25 Minuten - die Diessen- hofemer: in 25 Minuten

 

Also, so schnell sind Sie eben im Merishausemer Rössli: Die Rössli-Belegschaft freut sich auf Ihren Besuch!

 

Fleischmann, Tobler: mit Zuversicht in die gastronomische Zukunft

Quelle: Schaffhauser Nachrichten, 08. April 1988