Gemessenen Schrittes, aber von heiteren Handharmonika-Klängen begleitet, feierte gestern Freitag nachmittag eine muntere Schar von Mitarbeitern der Schweizerischen Volksbank mit einem symbolischen kleinen Tross die Züglete des Bankinstitutes von der Bahnhofstrasse ins neu umgebaute Domizil im Haus zum «Schiff» am Freien Platz bei der Schifflände. Im Stil der zwanziger Jahre kostümiert - die Herren Bänkler in Frack und Melone, angeführt von Direktor Karl Schmuki -, bewegte sich das Züglein mit zwei PTT-Wägelchen frohen Mutes Richtung Unterstadt. Vor dem «Schiff» wartete bereits eine mit 200 Portionen gefüllte, dampfende Gulaschkanone auf hungrige Gäste. Wie sehr sich die Welt hinter der in ihrer ursprünglichen Erscheinung erhaltenen Fassade des ehrwürdigen Hauses im Verlaufe der Umbauzeit verändert hat, davon konnten sich die geladenen Gäste am Vorabend der offiziellen Eröffnung ein Bild machen. Unter der Federführung von Innenarchitekt Felix Aries entstand in Zusammenarbeit mit dem neuen Wirte-Ehepaar Luciana und Harald Ecker (früher in der «Ufenau») aus der einst eher düsterbehäbigen Gaststube im «Schiff» ein helles, modisch gestyltes Restaurant, das rund 70 Gästen Platz bietet. Einen kleinen Treffpunkt bildet zudem die Stehbar, und das geplante Boulevard-Restaurant am Freien Platz soll ebenso italienisch angehauchtes Ambiente vermitteln wie die Speisekarte im «Schiff». Neben den berühmten Teigwaren alla mamma aus Lucianas Küche soll das Angebot zusätzlich zu den von der «Ufenau» her bekannten Spezialitäten noch mit «neuen Leckereien» bereichert werden. Die Wände des langgezogenen Lokals zieren nicht nur Spiegelbänder, auch einheimische Künstler sollen im «Schiff» ihre Bilder ausstellen können. Als erster ist Rudolf Küenzi mit seinen farbenfrohen Holzschnitten zu Gast. Das Restaurant Schiff ist vorläufig täglich ab 8.30 Uhr bis zur Polizeistunde geöffnet. (SN)
Quelle: Schaffhauser Nachrichten, 30. April 1988