Neben der neuen Weihnachtsbeleuchtung - sie wurde den Medien gestern abend offiziell vorgestellt - will die Pro City während der Adventszeit noch zusätzlich auf sich aufmerksam machen: An den Dezembersamstagen vor Weihnachten sollen die Benutzer der öffentlichen Verkehrsmittel in der Stadt Schaffhausen jeweils gratis ins «Einkaufszentrum» Schaffhausen kutschiert werden.

Pro-City-Vorstandsmitglied Rolf Schmid erklärte gestern, dass die Gratisbus-Idee nicht von ungefähr kam: «An den beiden deutschen Feiertagen im vergangenen Jahr hatte unser Park + Ride-Angebot einigermassen Erfolg, doch von den Schaffhauserinnen und Schaffhausern wurde diese Dienstleistung an den Samstagen vor Weihnachten kaum benutzt. So entschlossen wir uns, den einfachsten Weg zu beschreiten, um die Leute auf den Bus zu bringen: Gratisfahrten für alle.» Um die FlexTax-Karten-Besitzer nicht vor den Kopf zu stossen, hat sich die Pro City etwas ganz Besonderes einfallen lassen. «All diejenigen, die nicht in den Genuss einer Gratis-Busfahrt gelangen, bekommen ein kleines Geschenk. Am ersten Samstag im Dezember - also am 8. Dezember - wird in den VBSch-Fahrzeugen den Abonnenten-Besitzern ein kleines Präsent überreicht», versicherte Rolf Schmid. Die Kosten dieser Gratisbusaktion teilen sich die Stadt Schaffhausen und die Pro City. An kritischen Worten zur Weihnachtsbeleuchtung mangelte es schon gestern nicht. Peter Wehrli meinte aber zu Recht, dass die Pro City sich auch für eine andere Weihnachtsbeleuchtung hätte entscheiden können. Unzufriedene hätte es immer gegeben. Über die dritte Schaffhauser Weihnachtsbeleuchtung der Pro City innert zwei Jahrzehnten kann man sicher unterschiedlicher Meinung sein, doch eines erfüllt der neuste Weihnachtsschmuck sicher: Er braucht bedeutend weniger Strom als seine Vorgängermodelle. EWSch-Mitarbeiter Paul Hildebrand meinte: «Die alte Beleuchtung kostete die Pro City pro Jahr rund 9200 Franken, die neuen Sterne kommen punkto Stromkosten sechsmal billiger zu stehen.»Im Zeichen des Stadtrates dankte auch Stadtschreiber Karl Schlauer der Pro City für die Weihnachtsbeleuchtung Ausgabe 1990 recht herzlich. Es sei nicht selbstverständlich, dass die Pro City 300000 Franken für eine neue Beleuchtung springen lasse. «Und egal, was die Schaffhauser jetzt hinter vorgehaltener Hand lästern, noch nie waren sie für Neuerungen sehr zugänglich», schloss Schlauer. (C. L.)

Quelle: Schaffhauser Nachrichten, 21. November 1990