Heute Montag startet der Verkehrsverein Schaffhausen zu seiner traditionellen Schiffahrt auf Untersee und Rhein. Dabei wird Heinz Sonderegger das Steuer an Rolf C. Müller übergeben, der sich in den kommenden Jahren voll für die Förderung des Fremdenverkehrs in der Munotstadt einsetzen will. Am Dienstag fahren auch die Vertreter der Wohnbaugesellschaft Niklausen AG rheinaufwärts. Die Jubiläumsgeneralversammlung unter der Leitung von Verwaltungsratspräsident Karl Schmid findet im Hotel Rheinfels in Stein am Rhein statt. Während die Aktionärinnen und Aktionäre durch die kühlen Fluten gleiten, tritt der Grosse Stadtrat zu einer weiteren Sitzung zusammen. Im Vordergrund der Debatte stehen Fragen zur besseren Ausnützung von bestehendem Wohnraum, über einen Landkauf im Herblingertal, über die Bekämpfung der Armut, über die Zukunft des Musikkonservatoriums und über die Drogenpolitik des Stadtrates.

Am Mittwoch treffen sich die Mitglieder der Pro City zur Generalversammlung. Dabei wird Architekt Felix Aries über den geplanten Neubau im Areal der ehemaligen Kinos Rüden und Buchsbaum orientieren. Die «Schule von morgen» steht am Donnerstag im Zentrum eines Podiumsgesprächs des Bildungsausschusses der FDP, und am Freitag übernimmt das Museum zu Allerheiligen ein Selbstbildnis von Tobias Stimmer aus dem Besitz der Peyerschen Tobias-Stimmer-Stiftung. Das Aquarell - es ist um das Jahr 1563 entstanden -steht in der europäischen Kunstgeschichte einzigartig da. Es wird in seiner Bedeutung mit den frühen Selbstbildnissen von Dürer und dem Selbstbildniswerk von Rembrandt verglichen. Für Schaffhausen ist es von um so grösserer Bedeutung, als das Museum einst, vor der Bombardierung von 1944, die grösste Porträt-Sammlung von Tobias Stimmer beherbergte. Neun der zehn Bilder dieses bedeutenden Spätrenaissance-Malers wurden damals zerstört. Am Samstag wird schliesslich Stadtpräsident Max Hess im Wechselsaal des Museums eine Ausstellung über «Zeitkritische Sichten» des Kunstvereins 'Schaffhausen eröffnen. (W. J.)

Quelle: Schaffhauser Nachrichten, 18. Mai 1992