Akademie für Fortbildung

In Schaffhausen wurde gestern eine Akademie für Fortbildung gegründet. Die neue Institution beabsichtigt, das Zunfthaus zum Rüden in den nächsten 18 Monaten zu einem Weiterbildungszentrum für Ärzte, Juristen und Unternehmer auszubauen.

«Wir wollen die Fortbildung initiieren, fördern, institutionalisieren, überwachen, evaluieren und zertifizieren.» Dies erklärte Chefarzt Mario Litschgi gestern im Zunfthaus zum Rüden. Das ehrwürdige Gebäude an der Oberstadt soll für rund 7 Millionen Franken in ein Zentrum für praxisnahe Fortbildung auf höchster Stufe umgestaltet werden. Träger der neuen Fortbildungsakademie ist eine Stiftung, der Mario Litschgi als Präsident, Martin Frey als Vizepräsident, Ralph Bloch, Wilhelm Erdmann und Hans Renschier als Vertreter des Fachbereiches Medizin, Hans Düggelin als Vertreter des Fachbereichs Jurisprudenz und Felix Aries als Vertreter des Forums für Innovation, Revitalisierung und Wirtschaftsförderung angehören.

 

Der Betrieb der neuen Institution wird von Thomas Kivel geführt. Der Geschäftsleiter der bisher in Köln niedergelassenen Medical Communication - das Unternehmen hat sich als Veranstalter von Seminaren bereits bewährt - wird seinen Sitz zu diesem Zweck nach Schaffhausen verlegen. Die Fortbildungsakademie Schaffhausen will bezüglich der Qualität der angebotenen Kurse - vorab im Bereich der künftig obligatorischen Weiterbildung für Spezialärzte - Massstäbe setzen. Zu diesem Zweck werden Verbindungen zu allen führenden Institutionen unterhalten und die besten Referenten verpflichtet. Die Akademie selbst achtet gleichzeitig auf die Erhaltung ihrer Unabhängigkeit.

 

Gearbeitet wird vor allem in kleinen Gruppen. Dabei stehen den Teilnehmern - die Initianten rechnen mit etwa 5000 pro Jahr - modernste Kommunikationsmittel zur Verfügung. Ein hoher Stellenwert wird auch den persönlichen Kontakten im Tagungszentrum beigemessen. Damit sich die Gäste in Schaffhausen wohl fühlen, werden im Hoteltrakt etwa 30 Betten eingebaut. Auch ein Restaurant ist eingeplant. Die Baubewilligungen von Kanton und Stadt liegen bereits vor. Ein Teil der denkmalpflegerisch wertvollen Räume wird fachgerecht restauriert. Stadtrat Marcel Wenger, der der neuen Akademie die Grüsse des Stadtrates überbrachte, freute sich über die Initiative der Gründer. Er gab seiner Überzeugung Ausdruck, dass das Unternehmen der Stadt neue Impulse verleihen wird. (W.J.)

Quelle: Schaffhauser Nachrichten, 25. Juni 1994