Gestern eröffnete Tobias Ermatinger im neuen «Rüden-Buchsbaum»-Komplex einen attraktiven Verkaufskiosk, der vor allem Passanten ansprechen soll. Er ist von Montag bis Freitag von 06.45 bis 18.30 Uhr und am Samstag bis 11 Uhr geöffnet. «Toby’s Sandi Box» heisst die kleine Filiale, die Tobias Ermatinger im «Rüden-Buchsbaum» eingerichtet hat. Der moderne Name soll ausdrücken, dass das hundertjährige Unternehmen nichts von seiner Dynamik und Kreativität eingebüsst hat. Wer den Laden betrachtet, wird feststellen, dass dieser tatsächlich einen ausgesprochen jugendlichen und frischen Eindruck hinterlässt. Dazu trägt einerseits das junge, aus sieben Studentinnen und Studenten sowie Filialleiter Stefan Setz bestehende Verkaufsteam und andererseits natürlich die gepflegte Einrichtung mit einer speziellen Materialwahl bei. Zusammen mit Architekt Felix Aries und der auf Konditoreien und Konfiserien spezialisierten Ladenbaufirma Wescho hat Tobias Ermatinger einen Laden mit einem sauberen, ja geradezu «herausgepützelten» Erscheinungsbild, das an das Amerika der 50er Jahre erinnert, geschaffen, in dem Glas, Chromstahl und Neonröhren vorherrschen. Ein «freches» Logo dient als Blickfang, und ein Fernseher unterhält die wartenden Kunden.

Trotzdem stellt sich die Frage, ob ein Laden so nahe beim Hauptgeschäft nötig ist. Dazu meint Tobias Ermatinger: «Wir verfolgen zwei wichtige Ziele damit. Wir möchten an dieser hervorragenden Lage neue Kunden, vor allem Passanten, ansprechen, die wissen, was sie benötigen. Zudem erreichen wir eine Entflechtung der Kundschaft: Da Kleinbackwaren künftig vor allem im neuen Laden gekauft werden, kann unser Personal im Muttergeschäft die Kundschaft - im Jahr über 310000 Personen - optimal beraten, ohne dass eine lange Warteschlange entsteht. Auch gewinnen wir am Fronwagplatz Raum für eine bessere Präsentation der Ware und einen Ausbau des Konditorei-Sortiments.» Und was kann man denn alles im neuen «Kiosk» kaufen? «Das Sortiment setzt sich aus rund 20 verschiedenen Artikeln zusammen, welche je nach Jahres- und Tageszeit variieren», erklärt Tobias Ermatinger. «Wir bieten also saisongerechte Kleinbackwaren an, reagieren aber auch kurzfristig auf die Bedürfnisse und Wünsche der Kundschaft. So hat es beispielsweise keinen Sinn, am Nachmittag Gipfeli verkaufen zu wollen.» Diese gibt es dafür am Morgen ofenfrisch, während am Mittag eher Sandwiches und Birchermüesli angeboten werden. Wöchentlich will man auf einen Brotartikel ganz speziell hinweisen und deshalb Aktionen wie «Brot der Woche», «Gebäck des Tages» oder «Dessert des Wochenendes» lancieren. Hier vertraut Tobias Ermatinger ganz auf die Fantasie von seinen jungen Mitarbeitern. Nach Bedarf werden auch gekühlte Getränke verkauft. Nicht erhältlich sind demgegenüber heiklere Verkaufsprodukte wie Pralinees oder Hochzeitstorten. Alle Kunden, die etwas in dieser Richtung wünschen oder eine Bestellung aufgeben möchten, werden ins nahe Hauptgeschäft verwiesen.

Ziel ist eine sehr freundliche, aber gleichzeitig auch sehr schnelle Abwicklung der Verkäufe durch das junge, gelbschwarz eingekleidete Team. Tobias Ermatinger ist überzeugt, dass seine «Sandi Box» einem Bedürfnis entspricht, zumal an Samstagen, und freut sich neue Kunden begrüssen und Stammkunden noch besser bedienen zu können. Schi.

Quelle: Schaffhauser Nachrichten, 25. November 1994