Storz kommt stetig voran

Das Medizinaltechnikunternehmen Karl Storz -mit einer Produktionsstätte in Schaffhausen - befindet sich auf Wachstumskurs.

Tuttlingen.  Nicht selten geizen Familienunternehmen mit Zahlen, und die in Tuttlingen domizilierte Medizinaltechnikfirma Karl Storz GmbH & Co. macht hier keine Ausnahme, sondern hat die Zurückhaltung gar noch perfektioniert. So werden zwar die medizinischen Geräte und Instrumente der Firma weltweit vertrieben, aber Umsatzzahlen bleiben das Geheimnis der Zentrale. Ein Indiz für die Marktkraft von Storz stellen immerhin die ausgedehnten Produktionsstätten in Tuttlingen, aber auch in Schaffhausen (die Karl Storz Endoskop GmbH im Schneckenacker), den USA und Frankreich dar.

 

In Schaffhausen begann das Unternehmen in den achtziger Jahren als eigentlicher winziger «Garagenbetrieb» mit nur wenigen Mitarbeitern. 1989 konnte ein Neubau im Schneckenacker eröffnet werden, 1994 bereits ein Erweiterungsbau. Heute beschäftigt Storz in Schaffhausen rund 150 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die namentlich optische Elemente (etwa Linsen) und Elektrogeräte produzieren. Die kontinuierliche Erweiterung in der Region deutet ebenfalls auf ein zügiges Wachstum der Storz-Gruppe hin. Immerhin gab Firmenchefin Sybill Storz dieser Tage doch noch einen Hinweis auf die Verfassung der Tuttlinger Firma: Im vergangenen Jahr, stellte sie fest, sei der Umsatz um weitere 10 bis 15 Prozent gestiegen.

 

Grund der Offenbarung: Storz weihte in Tuttlingen ein neues Logistikzentrum ein, womit sich eine weitere Verbindung zu Schaffhausen ergab. Das Projekt stammt nämlich vom Schaffhauser Architekten Felix Aries (ABR und Partner AG), der bereits die Storz-Bauten in Schaffhausen entworfen hatte und auch in Tuttlingen «Hauptbaumeister» des Unternehmens ist. Im neuen Logistikzentrum werden zahlreiche Funktionen (Vertrieb, Lagerung, Verpackung, Schulung etc.) konzentriert, die bislang auf 14 verschiedene Standorte verteilt waren. Das Gebäude weist denn auch entsprechend eindrückliche Dimensionen auf: Es umfasst 14000 Quadratmeter Fläche beziehungsweise ein Gebäudevolumen von 78 000 Kubikmeter. Dennoch vermag der elegante, vollständig vorfabrizierte Bau nicht nur funktional, sondern auch ästhetisch zu befriedigen. Zudem wurde er in sehr kurzer Zeit hochgezogen; mit den ersten Bauarbeiten wurde nämlich erst im November 1998 begonnen. Die Konzentration der Logistik erlaubt es dem Instrumentenhersteller Storz, noch rationeller und noch schneller auszuliefern. Die Zeichen stehen mithin weiterhin auf Wachstum (J. R.)

Deutsche Firmenchefin und Schaffhauser Architekt: Sybill Storz (links) und Felix Aries bei der Einweihung des neuen Logistikzentrums in Tuttlingen.
Deutsche Firmenchefin und Schaffhauser Architekt: Sybill Storz (links) und Felix Aries bei der Einweihung des neuen Logistikzentrums in Tuttlingen.

Quelle: Schaffhauser Nachrichten, 22. Februar 2001