Ursprüngliches Projekt wurde redimensioniert

Die neusten Pläne für die in der südlichen Altstadt geplante neue Überbauung wurden für die Baueingabe nochmals überarbeitet

Die Arbeitsgemeinschaft Gabl AG/Klaiber Immobilien AG beabsichtigt, das provisorische Parkhaus zwischen Frauengasse und Rosengasse sowie zwei nördlich daran angrenzende Gebäude abzubrechen und eine neue Überbauung für Dienstleistungen sowie 21 Wohnungen und 263 Autoabstellplätze zu erstellen. So wurde das seit mehreren Monaten im Gespräch stehende Projekt - Kostenpunkt rund 32 Millionen Franken - zur neuen Gestaltung der südlichen Altstadt am vergangenen Freitag im Amtsblatt ausgeschrieben. Die im Hinblick auf die Baueingabe noch einmal überarbeiteten Pläne können während der Auflagefrist von zwanzig Tagen auf dem städtischen Hochbauamt eingesehen werden. Während dieser Frist können zudem alle interessierten Personen und Institutionen Einwendungen gegen das Vorhaben erheben oder zur Wahrung ihrer Interessen den baurechtlichen Entscheid der Behörden anfordern.

 

Der Ausschreibung dieses Projektes ging in den vergangenen Monaten eine heftige Auseinandersetzung voraus. Dabei kam es im Laufe des letzten Jahres zwischen den potenziellen Investoren und den aus einem von der öffentlichen Hand mitfinanzierten Wettbewerb als Sieger hervorgegangenen Architekten Pentti Aeilig, Roland Hofer und Axel Lamparsky zu unüberbrückbaren Differenzen. In der Folge beauftragten Hermann Rütimann und Karl Klaiber die von Felix Aries angeführte ABR & Partner AG mit der Ausarbeitung eines neuen Projektes. Dieses stiess - insbesondere beim Heimatschutz - auf erheblichen Widerstand (SN vom 9. Juli). «Wir haben unsere Pläne in der Zwischenzeit aufgrund der Einwendungen des Heimatschutzes und der Stadtbildkommission noch einmal überarbeitet», erklärte Hermann Rütimann dieser Tage gegenüber den «Schaffhauser Nachrichten». Nach seinen Aussagen wurde das ursprünglich vorgesehene Bauvolumen erheblich reduziert und verschiedene gestalterische Verbesserungen vorgenommen. Dazu gehören die erweiterten Zugänge zum Innenhof, die Verschmälerung des Durchgangs auf der nördlichen Seite des aus insgesamt vier Baukörpern bestehenden Komplexes sowie eine separate Erschliessung der 3800 Quadratmeter umfassenden Nutzflächen für Dienstleistungen. Nach Hermann Rütimann wurde das Projekt vor allem in Bezug auf die Höhe erheblich reduziert. Das reduzierte Bauvolumen liegt heute sogar unter dem fallengelassenen Wettbewerbsprojekt, erklärt der initiative Exponent der Gabl AG. Nach seiner Auffassung sind im Laufe der Planung verschiedene Vorbehalte gegen das Projekt laut geworden, die aufgrund der inzwischen vorgenommenen Änderungen einer objektiven Betrachtung nicht mehr standhalten.

 

Wie eine in den letzten Tagen lancierte Umfrage bei den Bewohnern der südlichen Altstadt ergeben hat, besteht bei einigen Anstössern nach wie vor die Befürchtung, dass das Projekt zu wenig Rücksicht auf die in der unmittelbaren Umgebung vorhandenen Strukturen nimmt. Aus diesem Grunde dürften in den nächsten Tagen von verschiedener Seite entsprechende Einwendungen beim Hochbauamt deponiert werden. Auch der Schaffhauser Heimatschutz behält sich eine formelle Einsprache gegen das Projekt ausdrücklich vor. Nach Aussage von Präsident Peter Scheck werden jedoch die seit der ersten Präsentation der Pläne gemachten Veränderungen zuerst noch einmal unter die Lupe genommen. Dabei wird sich zeigen, ob die vorgenommenen Modifikationen am Projekt zu einem allseits akzeptablen Kompromiss führen oder ob es in der südlichen Altstadt zu einer erneuten rechtlichen Auseinandersetzung kommt.

[…] Die seitliche Ansicht der geplanten Überbauung zeigt die Staffelung der insgesamt vier Baukörper sowie die Relationen zu den bestehenden Bauten an der Rheinstrasse, an der Frauengasse und auf der westlichen Seite der oberen Rosengasse.
[…] Die seitliche Ansicht der geplanten Überbauung zeigt die Staffelung der insgesamt vier Baukörper sowie die Relationen zu den bestehenden Bauten an der Rheinstrasse, an der Frauengasse und auf der westlichen Seite der oberen Rosengasse.

Quelle: Schaffhauser Nachrichten, 24. Juli 2002 von Walter Joos