Neues Projekt nach einer Ehrenrunde

«Das nun vorliegende Projekt ist gegenüber dem Vorgängerprojekt klar besser», betonte Stadtbaumeister Ulrich Witzig an der gestrigen Medienkonferenz im «Alten Emmersberg». Das jetzige Bauprojekt wurde aufgrund von Gesprächen mit den bisherigen Einwendern - insbesondere dem Kanton und dem Heimatschutz - sowie mit der Stadtbildkommission überarbeitet, die Baumasse in der Folge reduziert. «Das Projekt wurde in eine Ehrenrunde geschickt und nun optimal an die städtebauliche Situation angepasst», meinte der ausführende Architekt Felix Aries von der ABR Aries und Partner.

 

Neue Passage...

Das Investitionsvolumen bleibt mit rund 30 Millionen Franken gleich dem vorgängigen Projekt des vom Investorenduo Gabl AG und Klaiber AG beauftragten Architekturbüros ABR Aries und Partner. Allein der Rückbau des seit über 30 Jahren bestehenden Parkplatzprovisoriums kostet über eine Million.

 

Die Rosengasse und die Frauengasse werden nun durch eine Fusswegpassage auf der Höhe des Ringkengässchens verbunden, der ehemals zusammenhängend, kammartig geplante Bau unterbrochen: Zwei Uförmige Baukörper mit Stirnwand zur Frauengasse entstehen. Anstelle der Vollgeschosse sind in den Wohnzeilen um 3,2 Meter zurückversetzte Attikageschosse vorgesehen, erklärte Aries: Die reduzierte Fassadenkante wirkt damit von der Strasse aus tiefer als beim Vorgänger-Projekt. Zudem sieht das Projekt neu im unteren Bauteil einen öffentlichen Innenhof vor, der etwa für ein Cafe genutzt werden kann.

 

... und mehr Wohnanteil

Die Bruttogeschossfläche wurde um knapp 1000 Quadratmeter reduziert; die Ausnützungsziffern der angrenzenden Gebiete seien als Richtwerte ermittelt worden. Der Abstand der oberen Fassade zu den umliegenden Gebäuden wurde laut Aries von vier auf sechs Meter erhöht. Gleichzeitig wurde der Wohnanteil erhöht. Vorgesehen sind insgesamt 19 Fünfeinhalbund Viereinhalb-Zimmer-Wohnungen, davon 8 mit Dachterrassen.

 

Das Projekt berücksichtigt die gegebenen städtebaulichen Umstände und ordnet den Wohnbereich der ruhigen Seite zur Rosengasse zu, die dank dem verkehrsfreien Herrenacker nun verkehrsberuhigt ist; einzig die einspurige Abfahrt vom Herrenacker ist für Fahrzeuge mit Bewilligung - wie Güterumschlag für Manor, Coop und Stadttheater - möglich. Die Büros liegen hauptsächlich zur südlichen Rheinstrasse und zur Frauengasse, der Zufahrtsstrasse zur Parkgarage Herrenacker. Bei einer Bruttogeschossfläche von knapp 17 500 Quadratmetern sind 3225 für Dienstleistungsflächen (Büros) vorgesehen. Bis anhin seien diese jedoch noch nicht vergeben, wie Hermann Rütimann von der Gabl AG auf Anfrage erklärte.

 

Baubeginn im Winter

Auf drei Ebenen sind 260 Parkplätze projektiert, die zu je einem Drittel an die Nachbarschaft, an Festmieter und öffentlich vergeben werden. Nun soll das überarbeitete Projekt in der kommenden Woche neu ausgeschrieben werden. Falls keine Einwendungen erfolgen und das Verfahren bewilligt wird, könne mit dem Abbruch des 30jährigen Parkplatzprovisoriums im Winter begonnen werden. Man rechnet mit einer Bauzeit von zwei Jahren.

 

Zur Erinnerung: Anfang des Jahres stellten die Investoren ein eigenes Projekt vor, nachdem es im letzten Jahr zwischen ihnen und den aus einem von der öffentlichen Hand mitfinanzierten Wettbewerb als Sieger hervorgegangenen Architekten zu unüberbrückbaren Differenzen gekommen war.

Die Überbauung Herrenacker Süd soll neu auf der Höhe Ringkengässchen unterbrochen und die Fassadenkante oben zurückversetzt werden.
Die Überbauung Herrenacker Süd soll neu auf der Höhe Ringkengässchen unterbrochen und die Fassadenkante oben zurückversetzt werden.
Gesamtübersicht des geplanten Neubaus von Südosten (Rheinstrasse).
Gesamtübersicht des geplanten Neubaus von Südosten (Rheinstrasse).

Quelle: Schaffhauser Nachrichten, 12. Juni 2003 von Dominik Erni