Weltneuheiten aus der Region an der Swissbad

Regensdorf. Die Swissbad, traditionell in den Kongressräumlichkeiten des Hotels Mövenpick in Regensdorf beheimatet, gehört gewiss nicht zu den grossen und allgemein bekannten Messen in der Schweiz. Dagegen hat sie einen unverwechselbaren Charakter: zum einen als klassischer Ausstellungsevent, zum anderen – und untrennbar damit verknüpft – als eigentliche Fachtagung. Das macht die Swissbad zum einzigartigen schweizerischen Anziehungspunkt einer ganzen Branche. Angesprochen sind nämlich Hallen- und Freibadbetreiber und mithin vor allem auch Kommunen, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aller Stufen, Planer, Ingenieure und Architekten, die sich schwergewichtig oder nebenbei mit Bädern und Badeeinrichtungen beschäftigen, und nicht zuletzt auch Politikerinnen und Politiker, die etwa als Vorsteher kommunaler Freizeitanlagen mit der Branche verbunden sind.

 

Ratschläge für Imagepflege

Die Swissbad nämlich verschafft der schweizerischen Bäderszene auf überblickbarem Raum einen umfassenden Überblick über neue Produkte, neue technische Entwicklungen, neue gesetzliche Vorschriften und neue wissenschaftliche Erkenntnisse – handelt es sich nun, wie an der Swissbad 2004, um die Optimierung einer Wasseraufbereitung oder um Ratschläge für eine erfolgreiche Imagepflege von Hallen- und Freibädern. Das fachkundige Publikum kommt in Strömen und lässt sich gerne bei den zahlreichen Referaten oder den rund 60 Ausstellern über den Stand der für die Branche relevanten Dinge informieren. Eine eigentliche «Nischenmesse» also, an der traditionell auch Unternehmen aus der Region vertreten sind. Die Georg Fischer Rohrleitungssysteme (Schweiz) AG beispielsweise, die eine ganze Palette von Produkten im Bereich Schwimmbadtechnik und Industrierohrleitungen präsentierte, von Kunststoffrohren über Fittings bis hin zu Mess- und Reglergeräten. Dass dabei die neusten Komponenten aus dem Hause Georg Fischer vorgestellt wurden, versteht sich von selbst. Tilo Weick zeigte sich übrigens erfreut über die hohe Anzahl interessierter Besucher, registrierte allerdings auch einen grossen Preisdruck auf dem Markt, vor allem im privaten Bereich. Wohl auch, weil in der Schweiz wirklich grosse Projekte kaum noch verwirklicht werden und sich das Gewicht auf die Sanierung und die Erneuerung bestehender Anlagen verlagert hat.

 

Entspannende Wärme

Präsenz markierte auch die CSF Consulting für Sport- und Freizeitanlagen AG, Schaffhausen, an der neben anderen auch der Schaffhauser Architekt Felix Aries beteiligt ist. Die CSF hat sich mittlerweile zu einem führenden Partner für Bäderberatungen entwickelt, aber Aries überraschte das Publikum noch mit etwas ganz anderem: Die Swissbad 2004 war die Plattform, um die von ihm erfundene Wärmebank «Wave», eine eigentliche Weltneuheit, vorzustellen. «Wave» nützt die heilende und entspannende Wärme durch Infrarotstrahlen, wobei die Wärme, wie Aries meint, direkt vom Körper aufgenommen wird und eine wohltuende Wirkung erzeugt: Beispielsweise werden die Durchblutung gefördert, der Stoffwechsel angeregt und das Immunsystem stimuliert. Hilfreich ist die neue Entwicklung auch bei der Behandlung etwa von Hautkrankheiten oder Cellulite. Und: Die Wärmebank erzeugt keinerlei Elektrosmog und ist gänzlich wartungsfrei. In dieser Entwicklung steckt einiges Potenzial, wie auch das grosse Interesse daran an der Swissbad dokumentiert.

 

Mit einer Weltneuheit wartet allerdings auch die in Feuerthalen domizilierte Ticos, Engineering und Software AG, auf. Das Unternehmen hat sich nicht nur in der Gebäudeleittechnik einen Namen gemacht, sondern ist auch zu einem massgeblichen internationalen Anbieter so genannter Eintrittssysteme, beziehungsweise von Kassenanlagen, geworden. Dabei werden nicht nur einzelne Komponenten wie etwa ein Drehkreuz oder ein Billettautomat am Eingang angeboten, sondern auch komplexe, auf individuelle Bedürfnisse abgestimmte Systeme.

 

Mit dem nun präsentierten Kassensystem Ticos 4000 beispielsweise, hat die Firma einen weiteren technischen Sprung vollzogen. Zwei Beispiele: Das Ticos 4000 ermöglicht die Besucheridentifizierung nun auch mit einem «Fingerprint», und die Entwicklung eines neuen elektronischen Pfandschlosses lässt die Benützung auch einer voluminösen Freizeit- und Sportanlage mit zahlreichen unterschiedlichen Angeboten (und Preisen) sowohl für den Besucher wie auch für den Betreiber sehr viel einfacher werden. Ohne auf die zahlreichen technischen Finessen einzugehen: Mit ihren Entwicklungen ermöglicht die Feuerthaler Firma ihrer Kundschaft erhebliche Kostenvorteile – und nach denen sucht «der Markt» bekanntlich eifrig.

 

Wie sich die Neuheiten aus der Region behaupten, wird erst die Zukunft zeigen. Technologisch jedenfalls, das hat die Swissbad 2004 deutlich gemacht, liegen die involvierten Unternehmen absolut an der Spitze.

Weltneuheit an der Swissbad: Der Schaffhauser Architekt und Designer Felix Aries demonstriert seine Wärmebank «Wave».
Weltneuheit an der Swissbad: Der Schaffhauser Architekt und Designer Felix Aries demonstriert seine Wärmebank «Wave».

Quelle: Schaffhauser Nachrichten, 25. November 2004 von Jörg Riser