Rechnung, Budget und Bauprojekte wurden an der Ordentlichen Kirchgemeindeversammlung der Römisch-Katholischen Kirchgemeinde Schaffhausen behandelt.
Andreas Textor, letztes Jahr neu gewählter Präsident des Kirchenstandes, begrüsste die Mitglieder der Kirchgemeinde zur Versammlung. 104 Personen waren der Einladung gefolgt. Diese Beteiligung liegt im Durchschnitt der Jahre. Erfreulicherweise waren auch junge Gesichter unter den Teilnehmenden zu sehen, repräsentieren doch gerade sie die Zukunft der Kirche.
Das Protokoll der letzten Versammlung und der Jahresbericht des Kirchenstandes gaben zu keinen Diskussionen Anlass und wurden einstimmig genehmigt. Durch die Jahresrechnung führte in gewohnt kompetenter Weise der Finanzreferent Norbert Gschwend. Seine Aufgabe ist es, die trockene Welt der Zahlen anschaulich und transparent den Kirchenbürgern näherzubringen. In der ausgeglichenen Rechnung des letzten Jahres konnte bereits das Umbauprojekt St. Peter vollständig abgeschrieben werden, und es reichte auch zu Rückstellungen für das Pfarreizentrum St. Maria. Bei so guten Zahlen kam keine Opposition auf, und die Rechnung 2011 passierte die Abstimmung ohne Gegenstimme.
Neuer Pfarrer stellt sich vor
Bereits vor einem halben Jahr wurden die Kirchenbürger informiert, dass mit Urs Elsener ein neuer Pfarrer nach Schaffhausen kommt und ab Juli 2013 die Leitung der Pfarreien St. Maria und St. Peter übernimmt. An diesem Abend war er selbst anwesend und stellte sich den Mitgliedern der Versammlung vor. Bischof Felix Gmür hat den Pfarrer von Muri und Domherrn des Standes Aargau persönlich angefragt, die Pfarrstelle in Schaffhausen zu übernehmen. Nach anfänglichem Zögern und Prüfung der Umstände kam Urs Elsener zum Schluss, dass dieses neue Wirkungsgebiet eine Chance ist und bekräftigte seine Freude, nach Schaffhausen zu kommen. Aufgrund der Gespräche mit Kirchenstand und Pfarrwahlkommissionen konnte er sich auch ein Bild von der Situation machen. Als längerfristige Aufgabe wartet auf ihn der Aufbau des Pastoralraumes Stadt Schaffhausen/Thayngen. Urs Elsener betonte, dass er sich als Pfarrer und Seelsorger fühlt und nicht nur Manager sein will. Es sind alle aufgerufen, ihren Beitrag zu einer gelingenden Gemeinschaft zu leisten, und er dankt allen Mitchristen, die sich in den Dienst zum Wohl aller stellen.
St. Konrad: Sanierung gutgeheissen
Schon zeichnet sich das nächste grosse Bauprojekt in der Kirchgemeinde ab. In St. Konrad stehen Sanierungsarbeiten an, die in einem Gesamtkonzept stehen. Der Kirchenstand möchte alle Gebäulichkeiten in der Stadt auf einen Stand bringen, sodass sie für die nächste Generation tauglich sind. So sind verschiedene Arbeiten an der Aussenhülle des Förderer-Baus nötig, der Parkplatz muss neu geteert werden, und auch die Aussenbeleuchtung ist erneuerungsbedürftig. Im Innern des Zentrums werden der Pfarreisaal etwas vergrössert, die Küche modernisiert und im Kirchenraum die Lichtanlage erneuert. Architekt Felix Aries erläuterte mit Bildern die geplanten Arbeiten, welche zusammen mit Mitgliedern einer Planungskommission aus Kirchenstand und Pfarrei erarbeitet wurden. Dies alles ist nicht gratis erhältlich. Die Sanierungskosten betragen knapp 1,5 Millionen Franken. Finanzreferent Norbert Gschwend betont, dass die Aufwendungen über die laufende Rechnung getragen werden können. Die anwesenden Stimmbürger hiessen die Sanierung einstimmig gut.
St. Maria: Endspurt beim Umbau
Weiter informierte Felix Aries über den Baufortschritt beim Pfarreizentrum St. Maria. Dieser Umbau steht in der Endphase, und am 2. Dezember findet die Einweihung statt. Der Architekt erzählte von den verschiedenen Schwierigkeiten beim Start des Umbaus, weil keine Pläne vorhanden und viele Überraschungen in den Gemäuern verborgen waren. Trotz aller Probleme wird der Bau rechtzeitig bezogen werden können, und es zeichnet sich ab, dass der gesprochene Kredit von 2,2 Millionen Franken in etwa eingehalten wird.
Mehr Ferien für die Mitarbeitenden
Gemäss aktuellem Personalreglement hatten die Mitarbeitenden zwischen 20 und 59 Jahren bis anhin nur den gesetzlichen Minimalanspruch von vier Wochen Ferien pro Jahr. Der Kirchenstand stellte den Antrag, dies zu ändern und allen Mitarbeitenden den Ferienanspruch auf fünf Wochen zu erhöhen. Bis auf zwei Enthaltungen teilten auch die Mitglieder der Versammlung diese Meinung.
Budget 2013 ausgeglichen
Bei der Präsentation des Budgets für das nächste Jahr erklärte Finanzreferent Norbert Gschwend die Änderungen und Abweichungen. So werden die Jugendlichen, welche im Sommer 2013 an das Weltjugendtreffen in Rio de Janeiro reisen, durch die Kirchgemeinde mit einem namhaften Beitrag unterstützt. Auch soll das Personal von einem Stufenanstieg profitieren. Mit den geplanten Abschreibungen ergibt sich wiederum ein ausgeglichenes Budget. Der Finanzreferent zeigte auch auf, dass der Kirchenstand in den nächsten zehn Jahren etwa eine Million Franken in die Immobilien investieren wird. Durch die gesunde Finanzlage werden diese Aufwendungen auch in Zukunft aus der laufenden Rechnung getragen. Der Steuerfuss wird auf dem aktuellen Stand behalten. Die Geschäftsprüfungskommission attestierte dem Kirchenstand und der Verwaltung unter der Leitung von Cornelia Baur eine professionelle und kompetente Führung der Ämter und beantragte, den Anträgen zu folgen. Dies taten die Stimmenden gerne und hiessen einstimmig den Voranschlag 2013 gut. So durfte Präsident Andreas Textor die Kirchgemeindeversammlung nach 70 Minuten schliessen und alle Anwesenden zum Apéro einladen, an dem auch erste Gespräche mit dem neuen Pfarrer möglich waren. Diese Gelegenheit wurde rege zu Diskussionen und für den Austausch genutzt. (H. Hu.)
Quelle: Schaffhauser Nachrichten, 23. November 2012