Der erste Hochzeitstermin ist schon fixiert

Der Um- und der Ausbau der Osterfinger Bergtrotteverlaufen ganz nach Plan. Nun wird ein Gastronomals Pächter und Kapitalgeber gesucht.

Osterfingen Am 9. Oktober wird die renovierte und erweiterte Bergtrotte Osterfingen mit einem grossen Festanlass eröffnet. Anlässlich einer Me- dienkonferenz informierten gestern der Wilchinger Gemeindepräsident Hans Rudolf Meier und Hans-Walter Gysel, Stiftungsrat der Stiftung Bergtrotte, vor Ort über den Stand der Bauarbeiten, das Betriebskonzept und das Vorgehen bei der Pächtersuche.

 

«Momentan läuft alles nach Plan», sagte Meier. Mitte Mai soll die alte Trotte im Rohbau fertig sein, der Ausbau wird Ende Juli seinen Abschluss finden. Bis dann wird auch der Trottenbaum als Gestaltungselement der Gartenwirtschaft platziert sein. Der neue Annexbau wird Mitte Septem- ber beendet, die Ausstattung und die Möblierung werden danach noch- mals zwei bis drei Wochen in Anspruch nehmen. Bei den Bauarbeiten sei man zwar durchaus mit Unvorhergesehenem konfrontiert gewesen, so Meier weiter. So sei etwa der Zustand der Rückwand der alten Trotte schlechter als erwartet gewesen. Doch man habe genug Zeitreserve eingeplant, um die Eröffnung pünktlich feiern zu können. Das war auch nötig – der erste Termin für eine Hochzeit in der neuen Bergtrotte ist schon fixiert.

 

Es fehlen noch rund 73 000 Franken

 

Finanziell befindet man sich ebenfalls auf Kurs. Bis anhin sind rund 276 000 Franken an Spendengeldern zusammengekommen. Bis zum Eröffnungstermin müssten nochmals rund 73 000 Franken gefunden werden. Meier ist aber zuversichtlich, dass man dieses Ziel erreiche. Gegenüber dem ursprünglichen Projekt haben sich noch einige Änderungen ergeben. So baut man nun zwei Küchen ein, eine für die Trottenbeiz, eine für das Restaurant. Ausserdem wurde die Verkaufsfläche für die regionalen Produkte vergrössert. Für den Innenausbau hat man Felix Aries gewinnen können, der unter anderem schon für den Schaffhauser «Güterhof» tätig war. Und mit einer Weinbibliothek will man sich als regelrechtes Kompetenzzentrum in Sachen Blauburgunderland positionieren. Für die Gastronomie sucht die Betreiberfirma Berggeist AG nun noch einen Pächter als Partner. Dieser sollte 150 000 Franken Eigenkapital einbringen. Ziel ist, dass die Trottenbeiz von April bis Ende Oktober durchgehend fünf bis sechs Tage in der Woche geöffnet hat. Bankette sind auf Anfrage hin das ganze Jahr möglich. Und weil der neue Teil der Trotte beheizt sein wird, ist ein abendliches Verweilen auch im Winter kein Problem mehr. Gysel verriet gestern noch eine oder andere zusätzliche Vision für die neue Bergtrotte. So gibt es etwa die Idee, das «Trottefüür» für Fondueabende und dergleichen wiederzubeleben. Allerdings wären dafür noch zusätzliche bauliche Massnahmen nötig.

 

Bergtrotte Drei Partner für den Betrieb

 

Die Bergtrotte wird künftig von drei Partnern betrieben. Liegenschafts- besitzerin und Bauherrin ist die Stiftung Bergtrotte Osterfingen. Sie ist gegenüber Bund und Kanton verantwortlich in Bezug auf das Projekt «Genussregion Wilchingen, Osterfingen, Trasadingen». Da sie als Stiftung keinen Gewinn erwirtschaften darf, wurde die Berggeist AG als Betriebsgesellschaft gegründet. Sie befindet sich zu 51 Prozent in bäuerlichem Besitz. Dritter Partner ist der ab sofort gesuchte Pächter. Denkbar sind eine gemeinsame Pacht für die Beiz und die Bankett-Räume oder zwei separate Pächter für die zwei Bereiche. (jcg)

 

Hans-Walter Gysel, Stiftungsrat der Stiftung Bergtrotte Osterfingen (l.), und Hans Rudolf Meier, Stiftungsratspräsident und Gemeindepräsident von Wilchingen, in der ausgehöhlten Bergtrotte. (Bild Jean-Claude Goldschmid)
Hans-Walter Gysel, Stiftungsrat der Stiftung Bergtrotte Osterfingen (l.), und Hans Rudolf Meier, Stiftungsratspräsident und Gemeindepräsident von Wilchingen, in der ausgehöhlten Bergtrotte. (Bild Jean-Claude Goldschmid)

Quelle: Schaffhauser Nachrichten, 10. Februar 2015